Berlin vs. Paris

photo copie
Noch vier Tage, bis ich in den Flieger steige! Nach gut zwei Monaten in Berlin geht’s wieder zurück nach Hause. Wird auch langsam Zeit. Ich fange sogar schon an, unsere geschwätzige Concierge zu vermissen. Und die verrückte Obdachlose, die in der Telefonzelle um die Ecke wohnt.

Trotz Heimweh verlasse ich die Stadt mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Acht Wochen strahlender Sonnenschein, Nachmittage am Badesee, Planschen im Columbiabad, Zoobesuche, Picknicks in den unzähligen Parks der Stadt – so hat sich Berlin von seiner schönsten Seite gezeigt. So schön, dass ich mich manchmal gefragt habe, was wir eigentlich in Paris zu suchen haben. Vor allem mit Kind. Seufz. In Berlin gibt es tatsächlich so etwas wie Fahrstühle. Und Bürgersteige mit Platz für mehr als nur eine abgemagerte Pariserin. Da passen zwei Kinderwagen nebeneinander drauf. Doch, doch.

Wie familienfreundlich die Stadt wirklich ist, wurde mir aber erst bewusst, als ich mit Adèle nach Prenzlauer Berg gezogen bin. So eine kinderfreundliche Umgebung wäre in Paris undenkbar. Alle paar Hundert Meter ein Spielplatz, Babysecondhandläden, Restaurants mit Spielecken, Eltern-Kind-Cafés… Eltern-Kind-Cafés?!? Ich wüsste nicht, dass es so etwas in Paris überhaupt gibt. Wer sollte da auch hingehen? Mütter fangen drei Monate nach der Geburt wieder an zu arbeiten, die haben keine Zeit, mit ihren Kids in Cafés abzuhängen. Vermutlich würden sie es auch gar nicht wollen. Denn wer Pamela Druckerman gelesen hat, weiß, dass sich in Frankreich nicht alles immer nur um den Nachwuchs dreht. In Paris geht man mit Erwachsenen Kaffee trinken. Punkt. Ein bisschen mehr Gelassenheit in Sachen Kinder würde den Deutschen auch ganz gut stehen.

Was mir aber wirklich fehlen wird, sind die tollen Spielplätze, mit denen die hässlichen Gummi-Beton-Plätze in Paris einfach nicht mithalten können. Und die Badeseen und Freibäder (wo, bitteschön, kann man in Paris richtig draußen schwimmen gehen?!). Ach ja und die tollen Zoos. Und die Grünflächen. Und die kostenlosen Parkplätze…  Hach ja. Auf meine alten Tage werde ich wohl noch Paris-untauglich. Aber was soll’s, ich denke an mein köstliches, vor Butter triefendes Croissant, das ich mir bei meiner Ankunft genehmigen werde und freue mich auf mein geliebtes Zuhause.

BERLIN

Leave a Reply