mai
2013
Petit Bateau: Fabrikbesuch
Hier kommt er nun endlich, mein angekündigter Bericht über die Besichtigung der Fabrik von Petit Bateau in Troyes. Leider gibt es auch gleich einen Wermutstropfen. Die vielen schönen Fotos, die ich dort geknipst habe, darf ich alle nicht verwenden. Petit Bateau will nur hausinterne Bilder veröffentlichen. Ärgerlich, aber was soll’s. Die offiziellen Fotos machen es natürlich auch.
Vorab nur schnell ein paar Worte zur Erklärung. Die Fabrik ist in drei Hallen aufgeteilt. Die erste, dort wo die Strickwaren hergestellt werden, fand ich am beeindruckendsten. 48 zylinderartige Maschinen, an denen jeweils 3600 kleine Nadeln stecken, weben dort unter tosendem Lärm meterweise Stoff. Ganze 35 Tonnen pro Woche. Meistens in irgendeiner Form gestreift, ist ja klar. So weiß man gleich, mit wem man es zu tun hat. Die fein gestreiften Stoffe sind übrigens das bekannteste Muster von Petit Bateau. Sie werden Milleraies genannt.
Und wusstet ihr eigentlich, dass Petit Bateau die heutige Unterhose erfunden hat? Also ich nicht. Das war im Jahr 1918, wurde mir erklärt. Bis zu dem Zeitpunkt trug man nämlich noch diese langen Wollschlüpfer, die ziemlich ungemütlich und unhygienisch gewesen sein mussten. Pierre Valton, Gründer der Marke, hat sich dann überlegt, dass es doch viel praktischer ist, die Beine abzuschneiden und das Ganze in bequemer Baumwolle herzustellen – fertig war die « petite culotte ». Wieder was gelernt.
1. Halle: Strickware
2. Halle: Färberei
3. Halle: Näherei