avr
2013
Los geht’s… c’est parti!
In einem Blog soll man ja bekanntlich ehrlich sein, also raus damit: eigentlich wollte ich das hier gar nicht! Ja wirklich. Das mit dem Blog. Wieso auch? Zu allem meinen Senf geben, wo ich doch nicht mal auf Facebook besonders aktiv bin. Von Twitter ganz zu schweigen. Ich dachte immer, so ein Blog wäre nichts für mich. Aber ich musste wohl einfach nur Mutter werden. Das stärkt von Natur aus das Mitteilungsbedürfnis. Ich könnte mich zum Beispiel seitenlang darüber auslassen, welches Gemüse meiner Tochter einen wunden Po verursacht. Aber das bespreche ich wohl besser mit Adèles Papa (der übrigens eine geheime Leidenschaft für die Verdauung seiner Tochter entwickelt hat). Mit Euch teile ich lieber all die anderen kleinen Besonderheiten, die mir mein Leben als Mami in Frankreich so bereit hält.
Leben wie Mami in Frankreich
Ich hätte das ja nie gedacht, aber ich fühle mich deutscher denn je, seit ich in Paris Mutter geworden bin. Und das, obwohl ich Halbfranzösin bin. Das fing schon in der Schwangerschaft an. Meine französischen Size-Zero-Hebammen erzählten mir ständig, ich sei zu dick, weil ich im sechsten Monat neun Kilo zugenommen hatte. Nee echt jetzt, dachte ich. Die meisten Freundinnen um mich herum (Deutsche zugegebenermaßen) hatten am Ende der Schwangerschaft locker die 20 Kilo-Grenze überschritten. Da fand ich mich mit meinen neun Kilo drei Monate vor Entbindung völlig im Rahmen. Aber in Frankreich gilt tatsächlich die Richtlinie, dass man während der Schwangerschaft maximal neun bis zwölf Kilo zunehmen sollte. In Deutschland hat man da etwas andere Maßstäbe, da darf man elf bis 16 Kilo zulegen. Habe ich jedenfalls im Internet gelesen. Da stehen auf der gleichen Babyseite (Babycenter) unterschiedliche Richtlinien, je nachdem ob man die französische oder die deutsche Version liest. Irre oder? Allein das spricht doch Bände. Ich sehe da sofort die Französin vor mir, wie sie vornehm an ihrem Salatblatt knabbert. Daneben die Deutsche, die sich erstmal eine Bratwurst reinschiebt. Ein herrliches Klischee. Aber so wahr.
Solche Begebenheiten laufen mir hier zu Hauf über den Weg. Beim nächsten Mal könnte ich zum Beispiel davon erzählen, dass hier alle Babys schon mit zwei Monaten durchschlafen, während meine Adèle mir noch mit sieben Monaten nachts gemütlich an der Brust hing. Oder, dass hier niemand in der Öffentlichkeit stillt (überhaupt eigentlich kaum jemand stillt), französische Mütter dafür aber aussehen wie aus dem Ei gepellt. So wie zum Beispiel Christal, die ich am ersten schönen Pariser Frühlingstag in den Buttes Chaumont getroffen habe, unserem Park direkt vor der Tür. In der Rubrik « les mamans » werde ich regelmäßig von Frauen wie ihr berichten und sie nach ihren Modegeheimnissen befragen.